Spieglein, Spieglein an der Wand …

Spieglein, Spieglein an der Wand …

Wie würdest du deine Beziehung zu Spiegeln beschreiben? Ist es kompliziert? Gehst du schleunigst dran vorbei? Bleibst du stehen, um dich zu mustern? Gefällt dir, was du siehst? Kaum jemand ist mit ihrem bzw. seinem Spiegelbild zufrieden. Vielleicht dann, wenn ausreichend Zeit war, sich zurechtzumachen und sehr gründlich ein Outfit zu überlegen. Aber warum ist das so? Wieso finden wir uns oft nicht schön?

Größte*r Kritiker*in

Weil niemand so hart zu dir ist wie du selbst. Größte*r Kritiker*in und so. Während du die äußerlichen Makel und Fehler anderer Menschen einfach annimmst oder sie dir vielleicht nicht einmal auffallen, kannst du deine weder akzeptieren noch ausblenden. Das lässt sich erst einmal damit erklären, dass du dich am längsten kennst, weshalb du dir all deiner vermeintlichen Schönheitsfehler bewusst bist.

Die realistische Wahrnehmung

Ein weiterer Grund ist, dass wir mit unterschiedlichen Maßstäben messen. Schließlich hat das Aussehen anderer Leute wenig Einfluss auf unser Leben. Das eigene Aussehen allerdings schon. Stichwort ‚Pretty Privilege’: Ein hübsches Äußeres (also eines, das der Normschönheit entspricht) kann dir viele Vorteile verschaffen – ob im Job oder Privatleben. Das wurde uns zumindest so beigebracht. Wir neigen dazu, uns ausschließlich auf unsere Makel zu konzentrieren, schließlich könnten sie sich negativ auf unser Leben auswirken. Glauben wir jedenfalls. Andere Menschen können uns sehr viel objektiver beurteilen. Sind wir also gar nicht imstande dazu, uns selbst realistisch wahrzunehmen?

Klares Jein. Vielleicht nehmen wir uns sogar zu realistisch wahr und sollten unserem Spiegelbild mit einem Filter aus Dankbarkeit, Zufriedenheit und Akzeptanz begegnen. Das ist aber wirklich sehr viel leichter geschrieben als getan, deshalb folgen ein paar Tipps für ein besseres Selbstbild.

1. Den „perfekten Körper“ gibt es nicht

Auch wenn die Körperformen in der Werbung oder auf Social Media mittlerweile etwas variieren – in den meisten Fällen wird immer noch das vermeintliche „Idealbild“ eines perfekten, also vor allem schlanken und großen Körpers abgebildet. Selbst wenn wir wissen, dass dieses Aussehen für die wenigsten Menschen Realität, sondern in den meisten Fällen einfach nur ein Produkt ausgezeichneter Photoshop-Skills ist: Der große Unterschied zwischen den dargestellten Körpern und dem eigenen im Spiegelbild kann ziemlich frustrierend sein. Bewahre also immer im Hinterkopf, dass „perfekte Körper“ nicht der Norm entsprechen und entfolge Profilen, die dir ein schlechtes Körpergefühl vermitteln.

2. Kein Bodyshaming mehr

Weder bei dir selbst, noch bei anderen! Je öfter du schlecht von dir oder über andere Menschen sprichst beziehungsweise denkst, desto automatischer kommen dir diese negativen Gedanken in den Sinn und du verschlechterst letztendlich auch dein Selbstbild. Das sage nicht ich als die moralische Instanz, die ich nicht bin; das haben Studien gezeigt. Im Umkehrschluss bedeutet es aber: Wenn du wohlwollender denkst, wird automatisch auch deine Sichtweise positiver.

3. Schenk dir mehr Aufmerksamkeit und Fürsorge

Dein Körper ist so viel mehr als das, was du im Spiegel mal kritischer und mal liebevoller begutachtest. Statt möglichst wenig zu essen, versuch doch mal, ihm all die Nährstoffe zu liefern, die er braucht – plus deinem Lieblingsessen. Sport muss kein notwendiges Übel sein, um endlich Veränderungen an deinem Äußeren festzustellen, sondern kann dir zu guter Laune und einem besseren Körpergefühl verhelfen. Und auch die nächste Me-Time kann das Verhältnis zwischen dir und deinem Körper verbessern: Wie wär’s mit einer Massage, einem Saunabesuch oder einfach einem heißen Bad? Begegnest du deinem Körper mit etwas mehr Zeit und Interesse, wird sich das letztendlich auch positiv auf deine Selbstwahrnehmung auswirken.

 

Lea Schmid
Wenn die richtigen Worte fehlen, dann komm’ ich ins Spiel. Ich schreibe kurze und lange Texte, informative und emotionale Texte, fundierte, aber hoffentlich immer auch unterhaltsame Texte – nur nicht so gerne über mich. Deshalb setz’ ich an dieser Stelle einen Punkt. Und schreibe: Hey, ich bin Lea!

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