Alle sprechen über den Darm – aber wieso eigentlich?

Alle sprechen über den Darm – aber wieso eigentlich?

Und, wie oft beschäftigst du dich mit deinem Darm? Selten bis nie? Nur dann, wenn er dir Probleme bereitet? So geht es vielen von uns – und das ist nicht verwunderlich, schließlich wurden Darm und Verdauung lange Zeit als unangenehme Tabuthemen abgetan. Das ist zum Glück vorbei, wir schreiben das Jahr 2022, in dem der Darm als „zweites Gehirn“ oder gar „charmant“ betitelt wird. Mittlerweile wissen wir, wie bedeutend die Darmgesundheit für unser allgemeines Wohlbefinden ist. Nicht umsonst bildet die Mikrobiom-Forschung eines der wichtigsten Gebiete der modernen medizinischen Wissenschaft. 

Die Darm-Hirn-Achse 

Mikro-what? Mikrobiom oder auch Darmflora wird das komplexe Kommunikationssystem zwischen Darm und Hirn genannt. Dafür sind Milliarden von Darmbakterien verantwortlich oder, um es anschaulicher zu formulieren: circa zwei Kilogramm Bakterien, Viren und Pilze pro Person. Der Darm ist für mehr als „nur“ die Verdauung zuständig; hier befindet sich ein Großteil des Immunsystems und hier werden Hormone produziert, wie z.B. die Glückshormone Serotonin und Dopamin. Über die sogenannte Darm-Hirn-Achse sind beide Organe direkt miteinander verbunden, weshalb dein Gehirn immer bestens darüber informiert ist, wie es dem Darm gerade geht: Was sagt das Bauchgefühl? Schlägt etwas auf den Magen? Kribbeln, Grummeln oder Wut im Bauch? 

Darm gut, alles gut 

Eine ausgewogene Darmflora ist für jede und jeden von uns essenziell, weil sie großen Einfluss auf deine Gesundheit hat — sowohl die physische als auch die psychische. Laut Forschern könnte eine schlecht zusammengesetzte Darmflora sogar der Grund für unterschiedliche Erkrankungen, wie Diabetes, Depressionen oder Multiple Sklerose sein. Herrscht Harmonie in deinem Darm, herrscht Harmonie in deinem Körper. Damit du dich gesund und wohl fühlst, braucht dein Darm viele wichtige Nährstoffe und Vitamine, aber vor allem eine intakte Schleimhaut, um diese auch absorbieren zu können. Denn geht es dem Darm nicht gut, nimmt der Körper die Nährstoffe schlechter auf.  

Kleine Helferchen 

Sollte dein Mikrobiom mal aus dem Gleichgewicht geraten, kann das verschiedene Ursachen haben. Dazu zählen eine unausgewogene Ernährung, Erkrankungen, Stress oder Medikamente, wie z.B. Antibiotika. Um deine Darmflora wieder auszubalancieren, eignet sich eine möglichst vielseitige Ernährung mit ballaststoffreichen Lebensmitteln, wie z.B. Obst, Gemüse und Vollkornprodukte. Außerdem kannst du deinen Darm jederzeit mit Darmsymbionten (also Bakterien) unterstützen. Sie helfen dir nicht nur dabei, Verdauungsprobleme zu behandeln, sondern ihnen zusätzlich vorbeugend entgegenzuwirken. Du merkst also: Es lohnt sich, dich auf deine Mitte — und damit meinen wir hier deinen Darm — zu besinnen. Denn er ist weitaus mehr als „nur“ ein Verdauungsorgan; indem du auf die Gesundheit deines Darms achtest, achtest du auch auf die Gesundheit deines Körpers. Und der wird es dir mit Wohlbefinden danken. 

 

Lea Schmid
Wenn die richtigen Worte fehlen, dann komm’ ich ins Spiel. Ich schreibe kurze und lange Texte, informative und emotionale Texte, fundierte, aber hoffentlich immer auch unterhaltsame Texte – nur nicht so gerne über mich. Deshalb setz’ ich an dieser Stelle einen Punkt. Und schreibe: Hey, ich bin Lea!

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